Stabile Versorgung trotz eingeschränkter Liefermenge – Weiter leichte Abschläge erwartet
Im ersten Monatsdrittel des Juni entwickelte sich der Gaspreis, dem Sommertrend aus hohem Angebot und geringer Nachfrage folgend, seitwärts bis sinkend. Anschließend kletterte er jedoch auf ein spürbar höheres Niveau: Während die ersten zehn Tage mit einem Schnitt von 2,557 Ct/KWh im Spotmarkt abschlossen, warteten das zweite und das dritte Drittel des Juni mit Preisen von 3,50 Ct/KWh auf.
Primärer Hintergrund hierfür waren teils ungeplante Wartungen bei drei Anlagen in Norwegen, die das Angebot im Monatsverlauf einschränkten und die Notierungen steigen ließen. Befördert wurde diese Entwicklung durch das Verhalten von Marktteilnehmern an der Börse, die auf schnellen Gewinn spekulierten: So wurden offene Short-Kontrakte vor dem Hinblick des Quartalsabschlusses so rasch wie möglich geschlossen.
Mit Blick auf die Zukunft gilt es, die Wiederinbetriebnahme der norwegischen Linien zu beachten, die für Mitte Juli erwartet wird. Zudem sind weitere LPG-Importe aus den USA angekündigt. Aktuell sind die deutschen Gasspeicher zu etwas mehr als drei Viertel gefüllt. Diese 77 bis 78 Prozent sind für die Jahreszeit ein erstaunlich hoher Wert.
Und was ist beim Gaspreis zu erwarten? Experten gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu weiteren leichten Abschlägen kommen wird, die allerdings mit immer wieder „höheren“ Tagespreisen einhergehen. In Summe ergibt das eine klassische Seitwärtsbewegung mit leicht sinkenden Tendenzen.
Die Kontraktpreise:
Kontrakt Juni: im Durchschnitt 2,552 Ct/KWh
Kontrakt Juli: im Durchschnitt 3,305 Ct/KWh
Kontrakt +3 Monate: im Durchschnitt 3,413 Ct/KWh
Autor: Dimitrios Koranis
Dieser Beitrag erschien am 11.7.2023 bei Ki Web (Kunststoff-Information)