STROM – Rückblick 08/2024

12. Sep 2024 | Energy

Jahreshoch mitten im Sommer / Keine Erholung bis Oktober erwartet

Im August entwickelte sich der Strommarkt für die Jahreszeit untypisch: Statt sich saisonbedingt zu beruhigen, ging das Auf und Ab der Notierungen munter weiter. Bemerkenswert war dabei nicht nur das Monatsmittel von 8,42 Ct/kWh – was immerhin den höchsten monatlichen Durchschnittspreis des Jahres 2024 darstellte. Auffällig waren vor allem die Schwankungen: So verzeichneten wir im ersten Drittel einen Durchschnittspreis von 7,87 Ct/kWh mit viermaligen Abstürzen auf bis zu 5,0 Ct/kWh. Im zweiten Drittel lagen die Notierungen bei 9,19 Ct/kWh und übersprangen dreimal sogar die 10,0-Ct/kWh-Marke. Und im letzten Monatsdrittel sank der Preis zwar auf durchschnittlich 8,38 Ct/KWh. In der Spitze wurden jedoch knapp 16,0 Ct/kWh erreicht.

Die Gründe für dieses Wechselbad der Notierungen waren zum Teil der Erzeugerseite geschuldet. Je mehr Strom aus Kohle produziert wird, umso mehr treibt es die Zertifikatspreise nach oben. So setzte sich der Kohlepreis nach einem Minus zum Monatsanfang wieder auf einem stabil hohen Niveau von etwa 120 USD/t fest. Aber auch die Angst vor wirtschaftspolitischen Turbulenzen förderte den Auftrieb. Dazu gehören etwa die Unsicherheit im Hinblick auf Transitvereinbarungen für Gas sowie der Wettkampf Asiens und Europas um die LNG-Importe aus den USA. Für zusätzliche Unruhe im Markt sorgte der französische Netzbetreiber RTE, der seine Übertragungskapazitäten ins benachbarte Ausland – und damit auch nach Deutschland – reduzierte. Dieser Zustand dürfte noch bis Oktober andauern, was die Preise oben halten wird.

Diese Entwicklungen machten auch die kurzfristigen Kontrakte teurer. Der Future für 2025 stieg um etwa 8 Prozent auf den Jahresrekordwert von 9,72 Ct/kWh. Damit liegt er zum mittlerweile vierten Mal in Folge bei mehr als 9,0 Ct/kWh. Perspektivisch beruhigend: Der Trend für die Folgejahre 2026/27/28 weist nach wie vor niedrigere Preise aus.